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Wesel
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"Das Russlands-Deutsche Haus" in Wesel

Am Dienstag, den 15. September, wurde in der Friedenskirche die Ausstellung "Das Russlands-Deutsche Haus" mit vielen Gästen eröffnet.

{488_RDH01.jpg}Am Dienstag, den 15. September, wurde in der Friedenskirche die Ausstellung "Das Russlands-Deutsche Haus" eröffnet. Sie zeigt russlanddeutsches Leben und russlanddeutsche Geschichte in Gestalt eines begehbaren Hauses. Zu diesem Anlass stellten Irina Martens und Olga Enns, die miteinander verwandt sind, sich aber erst in Wesel kennengelernt haben, die wechselvolle Geschichte ihrer gemeinsamen Vorfahren vor. Diese waren Ende des 18. Jahrhunderts in die Ukraine ausgewandert. Neben schöne Erinnerungen aus dem ländlichen Leben der Familie Fröse wie etwa das traditionelle Ostereiersuchen, traten leidvolle Erfahrungen im Gefolge des Zweiten Weltkriegs: Männer, die aus dem Krieg nicht mehr zurückkamen. Die Großmutter, die sich vergeblich auf den Weg nach Deutschland gemacht hatte und von der Roten Armee nach Kasachstan verschleppt wurde. Andere, die diesem Schicksal entgehen konnten, weil sie rechtzeitig ausgewandert waren. "Das Leben hat uns weit auseinander getrieben", sagte Olga Enns. Doch die Kontakte hielten vielfach die Trennung aus. Ob in Deutschland, Kanada oder der damaligen Sowjetunion - , die Nachkommen der Fröses unterstützen sich, schickten Päckchen und Briefe und - wo möglich - besuchten sich trotz weiter Wege. Beeindruckend war es, als Olga Enns alle anwesenden Fröses bat aufzustehen und sich über 20 von den Kirchenbänken erhoben, längst nicht alle aus Wesel. Sie hatten es sich nicht nehmen lassen, heute abend dabeizusein.
Es folgten Grußworte der Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, die die Schirmherrschaft über die Ausstellung übernommen hat, des Landrats des Kreises Wesel, Dr. Ansgar Müller, sowie des Superintendenten des Kirchenkreises Wesel, Pfarrer Dieter Schütte.
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Für musikalische Akzente sorgten der Bläserkreis der Friedenskirche unter der Leitung von Johann-Friedrich Bossow und die "Freunde der Volksmusik" unter der Leitung von Viktor Werner.
Im Anschluss war Gelegenheit, die Ausstellung in Augenschein zu nehmen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Davon machten viele Besucherinnen und Besucher des Eröffnungsabends Gebrauch.
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{488_RDH08.jpg}Einen Rückblick auf die Ausstellung finden Sei hier.

Christoph Kock; Fotos: Horst Kramer