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Wesel
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Superintendent Brödenfeld für weitere Amtszeit gewählt

Synode des Kirchenkreises Wesel tagt unter besonderen Umständen im Dom

Superintendent Thomas Brödenfeld auf der Kreissynode 2020 im Dom.
Foto: J.Steckling/D. Wagner/J. Jansen (Standbild aus Live-Stream)

Thomas Brödenfeld (58) ist für eine weitere Amtszeit als Superintendent des Kirchenkreises Wesel mit großer Mehrheit wiedergewählt worden. In den Kreissynodalvorstand, das Leitungsgremium des Kirchenkreises Wesel, wurde ebenfalls eine Reihe neuer Mitglieder hineingewählt: als theologische Vertreterinnen und Vertreter Pfarrer Dirk Meyer (Skriba) sowie die Pfarrerinnen Anke Bender und Sabina Berner-Pip, als weitere nichttheologische Synodalälteste Horst Dischek, Anke Laser, Günter Freßmann, Daniela Krasch und Christiane Hermsen. Auch der Haushalt für das kommende Jahr mit einem Gesamtvolumen von ca. 8.7 Mio Euro wurde verabschiedet.  Die auf die Dauer von 3 Stunden stark verkürzte Synode des Kirchenkreises Wesel tagte mit gut 50 Personen im Dom  unter hohen Schutzauflagen angesichts der grassierenden Pandemielage.

Zu Beginn der Synode schilderte Superintendent Brödenfeld  die Entwicklung, die zu den Veränderungen zum Ablauf der Synode im Dom geführt haben und die erstmals auch als LiveStream parallel für nicht anwesende Gäste übertragen wurde. Man habe auf Grund der derzeitigen Auflagen nach einer Lösung gesucht, die Synode unter sicheren und praktikablen Bedingungen abzuhalten. Eine rein "digitale" Synode sei zwischendurch erörtert, aber dann auch wieder auf Grund von technischen Unzulänglichkeiten verworfen worden. Mit dem Dom als Ort und der Befolgung der behördlichen Auflagen hinsichtlich Abstand und Dauer und Hygieneschutzmaßnahmen habe man aber seiner Meinung nach eine gute Lösung gefunden. Während der Synode wurde eine Messgerät benutzt, um den CO2 Gehalt der Luft zu ermitteln.Gleichzeitig wurde das Brautportal des Domes zur besseren Belüftung regelmäßig geöffnet.

In seinem Bericht, der erstmals nicht mündlich erfolgte sondern nur schriftlich vorlag, äußerte sich Brödenfeld u.a. zu der Rolle der Kirche im Verlauf der Pandemie seit März 2020:

"Als Mitte März der Lockdown das Leben in Deutschland und in vielen anderen Ländern Europas für Wochen und Monate in nie zuvor gekannter Weise lähmte und in eine Schockstarre versetzte, entstand zugleich eine Kreativität neuer kirchlicher Angebote, die gerade auch viele kirchenkritische Menschen erstaunte ... Und dennoch spürten die Menschen, dass alle diese wunderbaren Ideen und Aktionen eines nicht ersetzen konnten und das waren und sind die persönlichen Kontakte und Begegnungen, der Austausch „face-to-face“, das Gefühl, im lebendigen Miteinander unterwegs zu sein. Zur derzeitigen Situation meinte Brödenfeld: Wenn wir uns jetzt wieder vor, bzw. mitten in einem zweiten Lockdown, wenn auch einem „Lockdown light“ befinden, muss Kirche in besonderem Maße darauf achten, mit den Angeboten von Gottesdiensten und Seelsorge, Zuspruch und Trost, als systemrelevant anerkannt und gesehen zu werden.Ein nochmaliges Reduzieren und Aussetzen – und sei es auch nur auf freiwilliger Basis – von Gottesdiensten und Angeboten der Seelsorge und Begleitung muss unter allen Umständen vermieden werden. Die von allen Gemeinden der beiden großen Amtskirchen verantworteten Hygieneschutzmaßnahmen rechtfertigen jedenfalls, dass wir auch in den kommenden schwierigen und entscheidenden Wochen mit unseren sichtbaren und präsenten Diensten für die uns anvertrauten Menschen verlässlich da sind."

Zu Beginn der Versammlung überprüfte die in der Funktion der Skriba (Schriftführerin) scheidende Pfarrerin
Gesine Gawehn (rechts) die Anwesenheit,  Superintendent Thomas Brödenfeld ist links abgebildet.
Foto: J. Steckling/D. Wagner/J. Jansen (Standbild aus Live-Stream)

Brödenfeld begründete seine erneute Kandidatur nach zuletzt 8 Jahren Amtszeit als Superintendent und 24 Jahren im Dienst des Kirchenkreises im Rahmen des Kreissynodalvorstandes mit dem Wunsch, seine vielfältigen Erfahrungen in die herausfordernde Zeit einzubringen. Er suche nach "neuen Gestaltungsmöglichkeiten"  und sehe trotz mancher Beschwernisse noch viel Spielraum, um an der Seite der Gemeinde den Kirchenkreis als "Dienstleister und Partner" weiter auszubauen. Sein Herzblut schlage vor allem für die gottesdienstliche Arbeit. Sein Ziel sei es, die kirchliche Arbeit für die schwierige Zukunft in den kommenden Jahren zu sichern und zu stärken.

Nach den Wahlvorgängen wurden dann im Verlauf der Synode die üblichen Formalia - wie die Benennung von Ausschussmitgliedern bzw. Besetzung von Synodalaufträgen, die Verabschiedung des Haushalts und einige wenig umstrittene Anträge, die ohne Diskussion genehmigt wurden - vollzogen.