Evangelische
Kirchengemeinde
Wesel
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Zwischen Urlaubsmodus und höchster Angespanntheit

Erfahrungen und Stimmen aus der Gemeinde in dieser Passionszeit

Im folgenden publizieren wir hier gesammelte Stimmen aus dem Raum der Envangelischen Kirchengemeinde Wesel. Ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter/innen kommen mit ihren Eindrücken zu Wort.

Klaus Bauer ist Leiter der Eine-Welt-Gruppe

Klaus Bauer, Sozialarbeiter, Vorsitzender der Eine-Welt-Gruppe Wesel, ehrenamtlich in der Kirchengemeinde als Gruppenleiter tätig:

Wir mussten den Weltladen esperanza aufgrund von behördlichen Auflagen, die für uns zu erheblich sind, schließen. Unsere Idee, einen Lieferservice einzurichten, hat bei den Mitarbeiter/innen, sehr schnell zu einer großen Bereitschaft geführt, die Bestellungen bearbeiten oder sich als Fahrradkuriere betätigen zu wollen – natürlich alles unter Berücksichtigung der notwendigen Vorsichtsmaßnahmen. So haben wir nun schon 3 Teams, die diese Aufgaben im rotierenden Verfahren übernehmen werden!

Die Bestellung erfolgt per Telefon – 0281/31085, per Mail über info@ewg-wesel.de oder per Briefkasten-Post direkt am Weltladen und bitte immer unter Angabe des Namens, der vollständigen Adresse und der Telefonnummer (für Rückfragen). Die Auslieferung erfolgt binnen 2 Tagen mit dem Fahrrad.

 

Helga Benninghoff (Gemeindehelferin und im Besuchsdienst tätig):

 

Zur Zeit bin ich noch ein wenig im Urlaubsmodus. Allerdings ist das Thema Corona allgegenwärtig. Ich selbst bin gut versorgt, werde nicht verhungern. Meine Kinder erkundigen sich täglich, wie es mir geht.    Aber ich denke natürlich viel an die Leute, speziell aus unserer Gemeinde, die ich zum Teil seit vielen Jahren besuche. Mit den Geburtstagen halten wir es ja so, dass wir ab sofort telefonisch gratulieren und plaudern. Aber....... was ist mit den Leuten, die jetzt einsam im Krankenhaus liegen und keinen Besuch empfangen können und dürfen? Gibt's eine Möglichkeit, meine Telefonnummer dort anzugeben? Vielleicht hat doch der eine - oder - andere  Gesprächsbedarf. 

 

Katrin Wientges (als Jugendleiterin im Bereich der Gnadenkirche tätig):

 
Für viele Kinder und Jugendliche ist der Besuch in unseren Jugendhäusern ein wichtiger Bestandteil des Alltags; viele kommen regelmäßig mehrmals in der Woche zu uns. Die Besucher*innen sind natürlich traurig, dass Aktionen der kommenden Wochen nun ausfallen müssen. Der persönlichen Kontakt im Jugendhaus kann sicher nicht ersetzt werden, trotzdem bin ich natürlich weiterhin über die bekannten Wege für "meine Jugendlichen" ansprechbar. 
Eine besondere Aktion gibt es auf Instagram:
Zusammen mit FSJlerin Isabel Steidle und Praktikantin Fabienne Urbani habe ich eine virtuelle Schnitzeljagd entwickelt, die seit Dienstag online ist. Herzlich eingeladen mitzumachen sind alle Jugendlichen, Familien und Ehrenamtliche, die sich der EJW verbunden fühlen. Bis einschließlich der Osterferien gibt es an jedem Wochentag eine Fotorätsel, ein Quiz oder eine Mitmach-Challenge, am Ende werden schöne Preise verlost (auch unterstützt durch die Nisa Wesel). Das Einsteigen ist auch jetzt noch möglich; Regeln und Teilnahmebedingungen finden sich in den "Highlights" der Instagramseite @jugendhaus_come_in
 
Ich freue mich, dass die Aktion gut angelaufen ist und jeden Tag mehr Teilnehmer*innen dazu kommen, die jeden Tag ganz kreativ werden, um so viele Punkte wie möglich zu bekommen
 
Helmut Underberg (Presbyter)
 
ich selbst kann z. Zt. mit der Corona-Krise ganz gut zurecht kommen. Ich betrachte es als Vorteil, im ländlichen Bereich auf einem Bauernhof zu wohnen; man lebt – nicht wie in der Stadt – auf engem Raum zusammen “Tür an Tür” sondern es besteht eine in dieser Situation so wichtige ausreichende räumliche Distanz zu den nächsten Nachbarn. Gleichwohl besteht nach wie vor ein Kontakt zu den Nachbarn, auch wenn er z. Zt. weniger intensiv ausgeübt wird. In Notsituationen kann man sich aber auf die Nachbarn verlassen. Größeren Belastungen sind gegenwärtig Mitarbeiter/innen in den Supermärkten und sonstigen och offenen Verkaufsstellen ausgesetzt, was auch teilweise für meine Familie gilt. Wo könnten wir helfen? Hier stellt sich die Frage, ob es auch in unserem Gemeindebezirk alleinstehende Personen (insbesondere alte Menschen) gibt, denen man anbieten könnte, Besorgungen für sie zu erledigen, damit sie möglichst nicht ihre Wohnung verlassen müssen. Gibt es hierzu eine Übersicht? Wie das ggfls. organisiert werden könnte, müsste dann noch im einzelnen abgestimmt werden. In diesem Sinne wünsche ich ein ruhiges Wochenende!