Evangelische
Kirchengemeinde
Wesel
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Dombaumeister Prof. Dr. Deurer wurde feierlich verabschiedet

"Ich hatte immer den Rücken frei"

Dombaumeister Prof. Dr. Wolfgang Deurer wurde mit festlichem Gottesdienst im Willibrordi-Dom und Empfang im Lutherhaus verabschiedet

                                                           

Auch wenn er eigentlich am liebsten ganz allein in ‚seinem‘ Willibrordi-Dom auf einer Bank saß und die einzigartige ‚Stimmung‘ aufnahm – am Sonntag, 26. Januar, war für ihn der Platz in der 1. Reihe reserviert.
Der Willibrordi-Dombauverein und die Evangelische Kirchengemeinde Wesel verabschiedeten ihren langjährigen Dombaumeister am Willibrordi-Dom, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Wolfgang Deurer mit vielen Gästen, Weggefährten, Gemeinde und natürlich auch Familie.

Im Gottesdienst erklangen festliche Bläser- und Orgelklänge (Ltg. Kantor am Dom Ansgar Schlei). Pfarrer Thomas Bergfeld formulierte in der Liturgie u.a. Worte des Dankes für diese schöne Kirche, die man als Bauwerk der Stadt oft so selbstverständlich nähme. In der biblischen Lesung aus dem Buch des alttestamentlichen Propheten Esra 3 (Presbyterin Verena Löper) ging es um die Freude der Israeliten über den Wiederaufbau des Tempels, in der sicher mancher Anklänge auch aus der Wiederaufbaugeschichte des Domes fand.

                             

Im Dank- und Würdigungsteil des Gottesdienstes nannte der Vorsitzende des Presbyteriums, Pfarrer Dr. Kock, anhand des Beispiels einer Geschichte von 3 Bauleuten die Vision von Prof. Deurer „Ich baue einen Dom“ wegweisend: „60 Jahre, lieber Professor Deuer, gehörten Sie zu den Menschen, die an diese Vision festgehalten und sie zugleich entwickelt haben. Als Dombaumeister haben Sie mit Ihrer Fachkenntnis und mit Ihrer Geduld dafür gesorgt, dass diese Vision Schritt für Schritt Wirklichkeit geworden ist. Im Namen der Evangelischen Kirchengemeinde Wesel danke ich Ihnen dafür von Herzen. Was entstanden ist, kann sich nun wirklich sehen lassen: Ein hohes Haus, lichtdurchflutet, in dem die Bibel im Mittelpunkt steht. In dem Gott zu Wort und ins Wort kommt. Altgesagt und doch neu-gehört. Todgeredet und doch belebend. Gesungen, gebetet, zugesprochen. Ebenso tröstend wie herausfordernd, manchmal gar verstörend.“ Die Kirchengemeinde dankte Deurer mit einem besonderen persönlichen Segen, einem Blumenschiff – in Anspielung auf das schöne Kirchenschiff – und einem Gutschein für ein Essen mit netten Menschen.

                                                         

Mit ihrer Reimpredigt mit Psalm 127, Vers 1 schlug Pfarrerin Martina Biebersdorf einen Bogen von der Entwicklung und einigen Stationen des Geschichte des Willibrordi-Doms über die Zerstörung hin zum Wiederaufbau unter Prof. Deurers Ägide – bei der er als junger Maurer schon bei seinem Vater entscheidende Prägung erhielt und seine lebenslange Arbeit dann im ganz eigenen Stil weiter entwickelte:“ Der junge Wolfgang, Deurers Sohn, erlebt die Dombau-Hütte schon sehr früh als Ort des Lernens und Probierens, danach die Zeiten des Studierens: Bauwesen und den Ingenieur, auch Kunstgeschichte liebt er sehr. Der breite Blick erhält Gewicht, für Formen, Material und Licht, für weitr‘es Tun, für Forschung, Lehre - und das ergab dann manche Ehre.“ (Den vollständigen Text der Predigt finden Sie als pdf Datei).

Beim nachfolgenden Empfang im Lutherhaus würdigten Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Superintendent Thomas Brödenfeld, Dr. Ernst Trapp und der stellvertretenden Vorsitzende des Dombauvereins, Ingenieur Dieter Rudolph mit unterschiedlichen Schwerpunkten den Werdegang und die Lebensleistung des scheidenden Dombaumeisters. Eine besondere Ehrentafel wird in Zukunft im Dom an ihn erinnern.

Das Schlusswort gehörte Prof. Deurer selbst, der sichtlich bewegt und dennoch unnachahmlich in Wort und Stil einige persönliche Reminiszenzen erinnerte und auf seine kommende Chronik der Wiederaufbaugeschichte verwies.

                                                                         Predigt