Evangelische
Kirchengemeinde
Wesel
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Demonstration für den freien Sonntag

Knappe Entscheidung für einen weiteren verkaufsoffenen Sonntag im Advent im Weseler Rat

Die Entscheidung im Weseler Rat am 26.8. war denkbar knapp. 25 Mitglieder votierten für einen weiteren -und damit vierten - verkaufsoffenen Sonntag in der Weseler City, 23 stimmten dagegen. Es zeigte sich, dass die Bemühungen der "Weseler Allianz für den freien Sonntag" durchaus Wirkung gezeigt hatten

{310_protestsonntagrathaus.jpg}Vor einigen Wochen hatten bereits sowohl die Evangelischen Kirchengemeinde als auch der Kirchenkreises Wesel eindeutig Stellung für den Schutz des Sonntags bezogen und den Rat der Stadt Wesel aufgefordert, gegen eine Ausweitung der verkaufsoffenen Sonntage zu stimmen.

Damit stellten sich die wichtigsten evangelischen Organisationen hinter die Initiative der Weseler Allianz für den freien Sonntag, ein ökumenisches Bündnis verschiedener Organisationen aus Kirchenververbänden und Gewerkschaften.

Am Tag der Ratsenscheidung versammelten sich kurz vor der Sitzung ca. 40 Demonstranten dieses Bündnisses vor dem Rathaus. Pfarrerin Biebersdorf verschenkte Kerzen an die eintreffenden Ratsmitglieder, damit ihnen in dieser Frage "ein Licht aufgehe". Demonstrativ war ein Adventskranz mit lediglich drei Kerzen vor dem Ratssaal aufgestellt worden, um den Verlust eines "ruhigen" Adventssonntages anzuzeigen.

{310_sonntagsprotest1.jpg}In der darauffolgenden Sitzung wurde deutlich, wie gespalten die Meinungen gerade auch innerhalb der Fraktionen zu diesem Thema waren. Es wurde leidenschaftlich mit den bekannten Argumenten beider Seiten diskutiert. Die Befürworter des Antrags der Werbegemeinschaft verwiesen auf das Beispiel anderer Städte, die bereits vier Sonntage eingeführt hätten, auf das geänderte Konsumverhalten der Gesellschaft, auf ökonomische Vorteile. Die Gegner verwiesen auf den Verlust eines Grundwertes mit dem Sonntag, auf gravierende Nachteile für die dann tätigen Menschen, auch die Adventszeit werde immer mehr kommerzialisiert. Auch seien die wirtschaftlichen Vorteile mitnichten vorhersagbar, da das Geld nur einmal ausgegeben werden könne.

Wie die Konsequenzen aus dem Beschluss für die Gegner lauten werden, wird in der Zukunft bedacht werden müssen. Auf jeden Fall hat das knappe Ergebnis auch Mut gemacht, weiterhin für den Schutz des Sonntags einzutreten.